Biofeedback kann im medizinischen oder psychotherapeutischen Bereich eingesetzt werden, um Veränderungen zu erreichen.
Biofeedback ist eine seit Jahrzehnten bekannte Methode, um körperliche Vorgänge sichtbar und erlebbar zu machen. Sie ist geeignet, den oft genannten Zusammenhang zwischen Psyche und Körper messbar, sichtbar und erlebbar zu machen.
Neben dem Erlernen von besserer Selbstwahrnehmung kann also mit entsprechendem Training auch eine bewusste Veränderung stattfinden.
Biofeedback ist damit eine bewährte Behandlungsmethode zur Besserung von psychosomatischen Beschwerden wie z.B. Anspannung, Stress, Verspannungen, Schmerzen, Schlafstörungen.
Gemessen wird beim Biofeedback z.B. die Hauttemperatur, Hautleitwert, Atemfrequenz, Muskelspannung oder der Puls in den Blutgefäßen. Das alles von außen am Körper ohne Eingriffe…
Was ist Biofeedback?
Hier noch einmal zusammengefasst, was man unter Biofeedback versteht:
Unter Biofeedback versteht man ein Verfahren, das aus der Verhaltensmedizin stammt. Mit dieser Trainingsmethode sollen unbewusst ablaufende Prozesse im Körper zunächst sichtbar gemacht werden und schlussendlich Methoden erlernt werden, um diese Prozesse eigenständig zu beeinflussen. Zum Beispiel kann man so den Puls oder die Atmung aktiv beeinflussen, Muskelanspannung senken oder die Herzratenvariabilität erhöhen.
Daher findet das Biofeedback unter anderem Anwendung bei Migräne
oder Tinnitus, aber auch bei der Stressbewältigung, Depression, ADHS und Angst- und Panikstörungen. Zur Therapie von Zähneknirschen, fachlich Bruxismus genannt, bietet sich Biofeedback ebenso an, um chronisch erhöhte Spannung im Kiefergelenk bzw. Kaumuskel zu reduzieren und damit Erleichterung zu schaffen.
Patient und Therapeut sind im Therapieprozess auf enge Zusammenarbeit angewiesen, der Therapeut gibt Hinweise zur Regulierung der eigenen Körperprozesse, während der Patient aktiv und neugierig die Veränderungen ausprobiert und sich beteiligt. Biofeedback wird als Teil der Verhaltenstherapie angesehen, da hier Lernprozesse über die Belohnung erwünschter Parameter gesteuert werden. Durch die Transparenz der Methode und die sehr direkte Rückmeldung erhöht sich die Überzeugung des Patienten, dass er etwas bewirken kann und nicht weiter hilflos der Störung ausgeliefert ist. Das bewirkt eine Stärkung der inneren Überzeugungen, des Selbstbewusstseins, von Optimismus und Zuversicht hin zu einer Besserung.
Wie funktioniert Biofeedback in der Praxis?
Mittels Sensoren wird die jeweils zu messende Aktivität des Körpers gemessen. Zum Beispiel wird ein Sensor am Finger des Patienten platziert, welcher den Hautleitwert messen kann. Der Hautleitwert gibt Auskunft darüber, wie hoch die Anspannung des autonomen Nervensystems gerade ist. Das ist wie beim „Lügendetektor“ im klassischen Krimi.
Auf einem mit den Sensoren verbundenen Bildschirm wird die Körperaktivität als Feedback visualisiert. Zum Beispiel durch einen Balken, welcher größer oder kleiner wird. Die Rückmeldung (Feedback) kann auch mittels Tönen
erfolgen. Oder es wird ein Videofilm gesteuert.
Dem Patienten gelingt es durch diese Darstellung besser, die sonst unbewussten eigenen Körperprozesse nachzuvollziehen. Wird nun eine Stresssituation simuliert, wird z.B. der Anstieg des Pulsschlags oder die erhöhte Aktivität der Schweißdrüsen durch das Feedback gut verständlich angezeigt.
Wird der vom Therapeuten individuell eingerichtete Schwellenwert über- oder unterschritten, ändert sich beispielsweise die Farbe des Bildschirms oder die Töne werden lauter beziehungsweise leiser.
Das Biofeedback-Training zielt darauf ab, dass der Patient lernt, selbständig Einfluss auf seinen Körper zu nehmen.
Entspannungsübungen helfen zum Beispiel dabei, die Atmung in Stresssituationen oder in Verbindung mit negativen Erinnerungen zu kontrollieren
und die körperliche Reaktion auf einen Sachverhalt neu zu regulieren. Das Bewusstsein für den eigenen Körper und dessen innere Abläufe wird geschärft. Biofeedback-Behandlung ist durch die permanente sofortige Rückmeldung in Echtzeit ein sehr motivierendes und dadurch effektives Therapieverfahren.
Grundsätzlich kann das Biofeedback wohl jedem Menschen ermöglichen, seinen Körper und sich selbst besser kennenzulernen und sogar Schmerz und Fehlregulation zu überwinden. Wir können lernen, wie unser Körper auf bestimmte Momente reagiert oder wieso Schmerz bei einem bestimmten Ereignis auftritt. Mithilfe von Biofeedback erreicht man eine Regulierung der eigenen Körperfunktionen und hat somit die Chance auf ein zufriedeneres und gesünderes Leben!
Eine externe Erklärung zu Biofeedback hier bei netdoktor: https://www.netdoktor.de/therapien/biofeedback/
Eine Sonderstellung bildet das Messen und Trainieren der Hirnströme mittels EEG (Neurofeedback)
Dieses EEG-Biofeedback bildet die Schnittstelle zu psychischen Veränderungen. Man nennt es traditionell auch Neurofeedback. Doch dazu mehr in einem extra Artikel über Neurofeedback-Therapie…